Daten & Fakten zu Hauptgutarten

Im Überseehafen gingen im Jahr 2022 insgesamt 29 Millionen Tonnen über die Kaikanten. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug 17,7 Millionen Tonnen bzw. 61 Prozent

Damit wurde der Umschlagrekord aus dem Vorjahr um 300.000 Tonnen bzw. ein Prozent übertroffen. Trotz vielfältiger Herausforderungen konnte damit das vorjährige Rekordergebnis nicht nur bestätigt, sondern sogar noch einmal ausgebaut werden.

Insgesamt gab es im Überseehafen Rostock im vergangenen Jahr 7.663 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen (2021: 7.551). Davon entfielen 5.958 Anläufe auf Fähr- und RoRo-Schiffe (2021: 5.733).

Das Investitionsvolumen in die Infrastruktur des Überseehafens betrug im vergangenen Jahr 27,5 Millionen Euro.  

Meilensteine der Hafenentwicklung waren im Überseehafen die Inbetriebnahme des Autoterminals, die Freigabe der neuen Autobahnauffahrt und –abfahrt im südlichen Hafenbereich sowie der Beginn der Baggerarbeiten für die Seekanalvertiefung auf 16,50 Meter.

In diesem Jahr plant ROSTOCK PORT mit Investitionen von über 40 Millionen Euro.

Fähr- und RoRo-Güter

Fähr- und RoRo-Terminal verfügen zusammen über elf Anleger. Der Liegeplatz 64 ist auch für die Abfertigung von Eisenbahnwaggons ausgerüstet. Die Beförderung von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg sank von 27.100 Einheiten im Jahr 2021 auf 18.100 im vergangenen Jahr. Die zeitweise Streckensperrung Anfang 2021 auf dem Großen Belt in Dänemark sorgte im vorletzten Jahr für einen mengensteigernden Sondereffekt im Überseehafen. 

Der Modal-Split-Anteil der Bahn am Hafenhinterlandverkehr beträgt rund 20 Prozent.

Vom Fährterminal führt eine Hochstraße direkt zu den Autobahnen A19/ A20.

Mit den in unmittelbarer Nähe gelegenen RoRo-Terminal mit vier Liegeplätzen und dem Terminal für Kombinierten Ladungsverkehr bietet der Hafen sowohl für die Linien- als auch für die Trampschifffahrt beste Abfertigungsbedingungen.

Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug im vergangenen Jahr 61 Prozent.

Ausbau und Modernisierung

Aus- und Neubau

Liegeplätze 62, 63 und 50

 

Um Schiffe mit einer Länge von bis zu 220 bzw. 250 Metern im Fähr- und RoRo-Bereich abfertigen zu können, wurden die Liegeplätze 62 und 63 umgebaut.

Durch die Erneuerung der Querkai und dem Bau von zwei 37 Meter breiten Rampen am Hafenbecken A im Bereich des Liegeplatzes 50 können auch hier Fähren und RoRo-Schiffe mit einer Länge von bis zu 250 Meter anlegen und umschlagen.

 

Umschlag der Fähr- und RoRo-Güter 2022

17,7 Mio. t

Gesamtumschlag

 

Bei den Fähr- und RoRo-Gütern, wurde mit einem Umschlagergebnis von 17,7 Millionen Tonnen (-300.000 Tonnen bzw. -2 Prozent) knapp das Rekordergebnis des Vorjahres verpasst. Grund war eine längere Streiksituation in der finnischen Papierindustrie zu Beginn des Jahres 2022. Im letzten Jahr wurden 378.000 Papier und Zellulose umgeschlagen und damit 327.000 Tonnen weniger als im Vorjahr.

 

Umschlag Trucks und Trailer 2022

410.000 und 169.000

Umgeschlagene Trucks und Trailer

 

Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-Einheiten nahm zu: von 407.000 im Jahr 2021 auf 410.000 im vergangenen Jahr, ein Zuwachs von einem Prozent. Die Anzahl umgeschlagener Trailer stieg etwas stärker an: von 161.000 um fünf Prozent auf knapp 169.000 im zurückliegenden Jahr.

 

Abfertigung Fährpassagiere 2022

enorme Zuwächse

keine pandemiebedingten Reiseeinschränkungen

 

Der Fährreiseverkehr erholte sich nach den pandemiebedingten Reiseeinschränkungen. Die Anzahl der zwischen Nordeuropa und Rostock beförderten Pkw und Wohnmobile betrug 628.000: ein Plus von 46 Prozent. 

Mit 2,5 Millionen Passagieren auf den vier Fährverbindungen von Scandlines, Stena Line, TT-Line und Hansa Destinations gab es einen Zuwachs von 800.000 Passagieren im Vergleich zum Vorjahr. 

 

Umschlag Papier, Sperrholz Zellulose 2022

327.000 Tonnen weniger

Streik in finnischer Papierindustrie

 

Auf Grund einer längeren Streiksituation in der finnischen Papierindustrie zu Beginn des Jahres 2022 wurden im letzten Jahr 378.000 Papier, Zellulose und Sperrholz im Überseehafen umgeschlagen und damit 327.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. 

 

Eisenbahnwaggon 2022

9.000 Einheiten weniger

nach Sondereffekten 2021

 

Die Beförderung von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg sank von 27.100 Einheiten im Jahr 2021 auf 18.100 im vergangenen Jahr. Die zeitweise Streckensperrung Anfang 2021 auf dem Großen Belt in Dänemark sorgte im vorletzten Jahr für einen mengensteigernden Sondereffekt im Überseehafen.

Der Modal-Split-Anteil der Bahn am Hafenhinterlandverkehr beträgt rund 20 Prozent.

 

Kombinierter Ladungsverkehr

Das leistungsstarke Umschlagterminal für Schienen-, Straßen- und Schiffsgüter erstreckt sich auf etwa 80.000 Quadratmetern.

Insgesamt fünf Gleise werden durch zwei kurventaugliche Portalkräne bedient, jeder mit einem Gewicht von 500 Tonnen, einer Höhe von 35 Meter und einer Spannweite von 76,5 Meter. Der Hafenplatz Rostock ist damit für weitere Mengenentwicklungen bei der rollenden Ladung gerüstet.

Im Terminal wurde im vergangenen Jahr durch Flächenumgestaltungen im Gleisbereich eine zusätzliche Möglichkeit für die Abfertigung von Zügen mit bis 740 Meter Länge geschaffen. 

Der kombinierte Verkehr am Standort Rostock hat in den letzten fünf Jahren um etwa 50 Prozent zugelegt. Die zahlreichen Kundennachfragen zeigen ein gesteigertes Interesse an umweltfreundlichen Transportketten und das Potential der intermodalen Zugverkehre über den Hafenstandort Rostock. Um diesem Bedarf auch zukünftig gerecht zu werden, leistet der Ausbau weiterer Intermodal-Kapazitäten einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Fähr- und RoRo-Netzwerkes. Gleichzeitig wird damit auch eine CO2-Reduzierung der über den Hafen Rostock laufenden Verkehre erreicht.

Der große Vorteil Rostocks sind verfügbare Gleiskapazitäten im Hafen, die auch kurzfristig die flexible Erschließung zusätzlicher Umschlagkapazitäten ermöglichen.

Aktuell verkehren wöchentlich 41 Intermodalzüge von und nach Verona (16) in Italien, von und nach Bratislava (6) in der Slowakei, von und nach Bettembourg (3) in Luxemburg, von und nach Curtici (2) in Rumänien über Dresden (7), von und nach Herne (6) und Halle (1) in Deutschland.

weitere Informationen unter https://intermodal-rostock.de

 

Umschlag intermodaler Ladeeinheiten 2022

8 Prozent

Steigerung

 

Erstmals konnte beim Umschlag im Jahr 2021 die Schallmauer von 100.000 Einheiten überschritten werden. Im vergangenen Jahr schlug das Unternehmen Rostock Trimodal, Terminalbetreiber für den Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Überseehafen Rostock, über 130.000 Einheiten um, ein Plus von acht Prozent.

 

 

 

Schüttgüter

An den Liegeplätzen 23 und 24 können täglich bis zu 20.000 Tonnen Kohle gelöscht werden. Der 270 Meter lange Liegeplatz 23 ist bis Ende 2019 erneuert worden. Im ersten Halbjahr 2020 wurden noch Flächen- und Gleisbauarbeiten sowie die Baggerung auf eine Wassertiefe von 14,50 Meter ausgeführt. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde die Flächenbelastbarkeit der Kaianlage von zwei auf fünf Tonnen pro Quadratmeter erhöht.

Für das Entladen von Seekies, Kalkstein, Splitt und Torf (Liegeplatz 22) werden Brückenkrane benutzt. Zentrum von Pier III ist eine Lagerfläche für 300.000 Tonnen Steinkohle. Über Förderbänder wird die Versorgung des benachbarten 500-MW-Steinkohle-Kraftwerkes garantiert. Am Liegeplatz 21 befinden sich eine Aufbereitungsanlage für Seekies und Lagerflächen für Baustoffe, Agrarprodukte, Dünger und andere Schüttgüter. Der Umschlag erfolgt mit einem Hafenmobilkran mit einer Hubleistung von bis zu 84 Tonnen.

Für Schüttgüter stehen im Hafen insgesamt 420.000 Quadratmeter Freilager und 55.000 Quadratmeter gedeckte Lager zur Verfügung.

Neben dem Umschlag von Kohle gehören vor allem Baustoffe, Düngemittel und Getreide zu den bedeutendsten Schüttgütern im Rostocker Hafen.

Schüttgutumschlag 2022

7,2 Millionen Tonnen

4 Prozent Steigerung

 

Der Schüttgutumschlag lag 2022 mit insgesamt 7,2 Millionen Tonnen vier Prozent über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres. Mit einem Jahresergebnis von 3,3 Millionen Tonnen ist Getreide die dominierende Schüttgutart im Überseehafen.

 

Stückgut, Schwergut & Container

Stückgut

Pier II ist das Herz des Stückgutumschlags. Hier gehen vorwiegend Metalle, Forstprodukte und Projektladungen aber auch Container über die Kaikanten. Geprägt wird das Bild von Pier II vor allem durch den Umschlag von Windkraftanlagen.

Krananlagen mit einer Tragkraft von bis zu 100 Tonnen sorgen für den schnellen Umschlag von Gütern. Seit Mitte 2019 können hier durch den Einsatz von zwei neuen Hafenmobilkränen im Tandem Güter von bis zu knapp 300 Tonnen verladen werden. Des Weiteren stehen am Liegeplatz 16 zwei Kräne zum Be- und Entladen bereit, die wahlweise mit Haken oder Greifern ausgerüstet werden können. Hier werden unter anderem auch Bleche und Rohre für die EEW Special Pipe Construction GmbH umgeschlagen.

Drei solide Kaihallen von je 360 Meter Länge, die über einen land- und wasserseitigen Gleis- und Straßenanschluss verfügen, werden für den Umschlag und die Lagerung genutzt. Insgesamt stehen im Seehafen Rostock 600.000 Quadratmeter Freiflächen sowie 120.000 Quadratmeter gedeckte Lager für Stückgüter zur Verfügung.

 

Schwergut

Der Hafen verfügt mit den Liegeplätzen 10, 25 und 15 über drei Liegeplätze für den Umschlag besonders großer und schwerer Güter. Im Bereich des Liegeplatzes 15 wurden die Schwerlastflächen durch die ROSTOCK PORT GmbH weiter ertüchtigt. Hier entstand ein spezieller Kai mit schwerlastfähiger Schienenfahrbahn für einen Kran der Firma Liebherr mit einer Hubleistung von bis zu 1.600 Tonnen, der Mitte 2019 in Betrieb ging. Damit verbessern sich die Möglichkeiten für den Umschlag extrem schwerer Projektladungen, aber auch die Attraktivität des Standortes für weitere Ansiedlungen von Unternehmen für die Produktion und Montage von Schwergütern.

 

Container

Auch Container können im Überseehafen Rostock an mehreren Terminals umgeschlagen werden. Am General Cargo Terminal des Umschlagsunternehmens Euroports Germany werden Container mit Hilfe der Hafenmobilkrane verladen. Zusätzlich können die Einheiten über das engmaschige Intermodal-Netzwerk mit mehr als 40 wöchentlichen Zugverbindungen sowie den dicht getakteten Fähr- und RoRo-Verbindungen nach Dänemark, Schweden und Finnland mit bis zu 20 Abfahrten pro Tag transportiert werden.

Der Überseehafen Rostock fungiert damit nicht nur als Umschlagspunkt, sondern auch als Sammel- und Verteilzentrum. Dazu werden am Standort Dienstleistungen zum Packen und Umladen von Containern und zur Zollabfertigung angeboten. Zusätzlich betreiben Partner direkt im Hafen ein Container-Depot, um flexibel auf die Nachfrage reagieren zu können. Damit fungiert der Überseehafen Rostock als idealer Verkehrsknoten zum Sammeln und Verteilen von Containern nach Nord- und Kontinentaleuropa.

Umschlagergebnis Stückgut & Schwergut 2022

625.000 Tonnen

Stückgüter

 

Mit 625.000 Tonnen lag der Umschlag von wertschöpfungsintensiven Stückgütern neun Prozent unter dem Vorjahresniveau

Während die Verladung von Blechen, Brammen und Fahrzeugen zunahm, ging der Umschlag von Containern und Windkraftanlagen zurück.

 

Flüssiggüter

Der Ölhafen verfügt über ein Tanklager mit einem Fassungsvermögen von 700.000 Kubikmetern, das für die Lagerung und für den Umschlag von Mineralölen wie Heizöl, Diesel und Ottokraftstoffen vorgesehen ist. Daneben werden auch Erdöl, Flüssigdünger und andere Flüssigprodukte umgeschlagen.

Er bietet Liegeplätze für sechs Tanker bis zu 100.000 tdw, bei einer Umschlagleistung von bis zu 6.000 Tonnen pro Stunde. Der Umschlag erfolgt auch per Kesselwagen, über zwei Pipelines (Schwedt, Böhlen) oder per Tankkraftwagen

Betreiber ist die Grosstanklager Ölhafen Rostock GmbH, eine Tochterunternehmen der Euroports Germany GmbH. Sie ist Dienstleister für alle Mineralölfirmen, die über Rostock umschlagen.

Der Ölhafen ist auch Standort einer Biodieselanlage mit einer Jahreskapazität von 200.000 Tonnen Biodiesel und ca. 25.000 Tonnen Rohglycerin in Futtermittel-Qualität.

Umschlagergebnis Flüssiggüter 2022

10 Prozent über dem Vorjahresniveau

mehr Rohölimporte

 

Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 3,45 Millionen Tonnen 10 Prozent über dem Vorjahresergebnis, was insbesondere auf die beginnenden, in Zukunft verstärkt durchzuführenden Rohölimporte  zurückzuführen ist.